Allein aus Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes schleppen sich viele Arbeitnehmer regelmäßig mit Allergien, Migräne, Schmerzen im Bewegungs- und Stützapparat, Schlafstörungen und Schlaflosigkeit, Stress, Depressionen, beeinträchtigendem Suchtverhalten, privaten Problemen wie Scheidung, Mobbing, Angst und sich abzeichnendem Burnout an ihren Arbeitsplatz.

Die Folgen und Risiken liegen auf der Hand: Die Qualität der Arbeitsausführung und Entscheidungen ist vermindert, psychische Belastungen steigen an und es treten vermehrt Unfälle auf. Präsentismus kann auch die Heilung oder die nötige Erholungsphase beeinträchtigen und neue Arbeitsunfähigkeiten verursachen, die sich bis zu einem irreparablen Burnout manifestieren können.

Präsentismus – stärkster vermeidbarer Kostenfaktor im Bereich Human Ressources
Die indirekten Kosten, die dem Unternehmer durch Präsentismus erwachsen, waren lange Zeit für das Unternehmen unsichtbar, im Gegensatz zu den direkten gesundheitsbezogenen Kosten wie Absenzen, Versicherung, Nichtleistungslöhne etc. Geht ein Mitarbeiter jedoch trotz Krankheit zur Arbeit, fallen keine direkten Kosten an, aber sehr hohe indirekte Kosten durch Produktivitätsverlust, ausgelöst durch Konzentrationsschwächen, Müdigkeit, Stress, Depression oder Angst um den Arbeitsplatz.

  • Präsentismus kostet die Arbeitgeber in der Regel zwei- bis dreimal soviel wie die medizinische Behandlung, die von den Unternehmen in Form von Versicherungsprämien oder Ansprüchen der Mitarbeiter gezahlt wird.
    (Hemp 2005)
  • Der Produktivitätsverlust ist an Tagen, an denen Arbeitnehmer krank zur Arbeit kommen signifikant größer (72%) als an verlorenen Arbeitstagen wegen Krankheit (28%).
    (Studie von Advance PCS)
  • Von den totalen Produktivitätsverlustkosten (jährlich 250 Milliarden US-Dollar) gehen 180 Milliarden US-Dollar auf die Kosten von Präsentismus.
    (Steward et al., 2003)

In Europa ist das Thema Präsentismus noch weitläufig unerforscht. Aktuelle Untersuchungen gibt es vorerst nur in den USA. Wir von den Business Doctors haben uns der Herausforderung gestellt und setzen uns als eines der ersten Unternehmen in Europa mit dem Phänomen Präsentismus auseinander. Mit unseren Kooperationspartnern entwickeln wir Ansätze, um die schädlichen Auswirkungen des Präsentismus zu reduzieren. In Planung befindet sich darüber hinaus Österreichs erste Präsentismusstudie, in der die Situation betreffend Präsentismus am Arbeitsplatz erhoben werden soll, um darauf basierende Präventionsprogramme zu schaffen.